Zu Besuch bei Soyana

2015 bezog Soyana ein neues Produktionsgebäude in Schlieren. Im vergangenen Jahr feierte die Zürcher Veggie-Pionierin ihr 35jähriges Firmenjubiläum. Anlässlich dieses Jubiläums lud die Soyana zum ersten Mal zum Event «Besuch bei Soyana» ein und bietet diesen Anlass seither mehrmals pro Jahr an.

Firmengründer und Inhaber A. Walter Dänzer erzählt aus seinem Leben und informiert über die Geschichte von Soyana. – Alle Fotos: Barbara Würmli

Firmengründer und Inhaber A. Walter Dänzer erzählt aus seinem Leben und informiert über die Geschichte von Soyana. – Alle Fotos: Barbara Würmli

Einladende Räume, inspirierende Bilder

Ich durfte am Freitag, 15. September 2017 dabei sein. Beim Eingang wurden wir Besucher von einem Mitarbeiter mit einem Glas Chi begrüsst. Bereits da wurde sichtbar, dass die Soyana keine übliche Schweizer Firma ist, denn der freundliche Herr begrüsste uns in Englisch. Englisch ist die Betriebssprache, denn die rund 30 Mitarbeiter kommen aus verschiedenen Nationen.

Während die rund 50 Gäste langsam eintrudelten, konnte ich mich ein bisschen im grossen Eventraum und den Gängen umsehen. Auffallend bei Soyana ist, dass A.W. Dänzers spiritueller Lehrer Sri Chinmoy allgegenwärtig ist. Sein Porträt zieht sowohl in den Verwaltungsräumen wie auch in den Produktions- und Lagerhallen die Blicke auf sich. Aber auch viele bunte und sehr harmonisch wirkende Bilder – von Sri Chinmoy gemalt – schmücken das ganze Firmengebäude. Tatsächlich kann ich mir gut vorstellen, dass man in dieser Atmosphäre besser gelaunt und motivierter seine Arbeit verrichtet als in den üblichen tristen Fabrikhallen. Trotzdem empfand ich die überall sichtbare Verehrung des Meisters als sehr aussergewöhnlich. Ich gehe entsprechend davon aus, dass die Mitarbeitenden von Soyana grösstenteils Anhänger von Sri Chinmoy sind oder zumindest stark mit seinen Lehren sympathisieren.

Das Schlaraffenland-Buffet lässt keine Wünsche offen und zeigt eindrücklich, wie vielseitig veganes Essen sein kann.

Das Schlaraffenland-Buffet lässt keine Wünsche offen und zeigt eindrücklich, wie vielseitig veganes Essen sein kann.

Gemäss Aussagen von Soyana besteht ihr Team aus Menschen, die ein modernes spirituelles Leben führen. Mit Meditation, seelenvoller Musik, Sport und einer sinnvollen Arbeit. Tatsächlich ist mir im Laufe des Abends aufgefallen, dass alle Mitarbeitenden, die am Besucherabend mitgewirkt haben, sehr motiviert waren und offensichtlich auch am Freitagabend Freude an ihrer Arbeit hatten und nicht wie Rennpferde in den Startboxen darauf warteten, ins Wochenende galoppieren zu können, wie man es von anderen Firmen kennt. Von daher denke ich, dass dieses Leben und Arbeiten mit Gleichgesinnten durchaus positiv sein kann und auch einen positiven Einfluss auf die Qualität der Produkte und die ganze Firmenpolitik hat. Für mich persönlich wäre es allerdings nichts, da ich mehr die Eigenbrötlerin bin, die viel Freiraum braucht und ihre ganz eigene Spiritualität lebt, ohne Lehrer oder Meister.

Schweizer Pionier für vegane biologische Lebensmittel

Beim offiziellen Beginn des Anlasses gab es als Einstimmung ein kurzes spirituelles Konzert, das wohl alle Besucher, die gestresst vom Arbeitsplatz oder aus dem Stau kamen, ins Hier und Jetzt kommen liess. Im anschliessenden Vortrag erzählte A.W. Dänzer, dass er sich bereits während des Studiums als eine Art Uni-Hippie für eine neue Welt einsetzte. Für eine neue Welt in Bezug auf Gesundheit, Frieden und Freude am Leben und Arbeiten. Doch seine Dissertation zum Thema «Agrarpolitik für eine Förderung des Bio-Landbaus im Rahmen einer engagierten Gesundheitspolitik der Schweiz» wurde damals – Mitte der Siebzigerjahre – abgelehnt. Das «System» war für dieses Thema wohl noch nicht bereit, doch unterm Strich hielt dieser Rückschlag Dänzer nicht zurück, seine Theorie, dass Lebensmittel Mittel um Leben zu spenden und zu erhalten sein sollten und nicht tote Nahrungsmittel, die teilweise gar nicht für Menschen geeignet sind, weiter zu verbreiten. Der Soyana-Gründer erzählte in seinem Vortrag auch über die China-Study und klärte über die moderne Milchwirtschaft und Kuhhaltung auf, mit dem Fazit, dass Kuhmilch definitiv nur für Kälber geeignet ist und nicht für Menschen und deren Kinder. Durch die Hormone, die auf die Entwicklung der Kälber abgestimmt sind, wird die Zellteilung im menschlichen Körper so stark angekurbelt, dass sich Kinder viel zu schnell entwickeln und sich bei Erwachsenen ungesund veränderte Zellen wie Krebszellen viel schneller teilen und vervielfachen, als sie es sonst täten. Tiefer darauf einzugehen, gehört nicht in den Bericht über diesen interessanten Eventabend. Wer mehr darüber wissen möchte, google nach der China Study oder lese das Buch «Gabel statt Skalpell», das auch verfilmt wurde.

Bilder, die die Lebensenergie von biologischen Lebensmitteln im Gegensatz zu konventionellen zeigen. Bilder wie sie im Buch «Die unsichtbare Kraft in Lebensmitteln» zu sehen sind.

Bilder, die die Lebensenergie von biologischen Lebensmitteln im Gegensatz zu konventionellen zeigen. Bilder wie sie im Buch «Die unsichtbare Kraft in Lebensmitteln» zu sehen sind.

Buch «Die unsichtbare Kraft in Lebensmitteln»

Natürlich stellte A. Walter Dänzer auch sein eindrückliches Buch «Die unsichtbare Kraft in Lebensmitteln» vor. Einfach erklärt, zeigt das Buch in einer Bilderdokumentation den Unterschied zwischen konventionellen Lebensmitteln, deren Produktion vorwiegend auf schnelles Wachstum, möglichst grossen Ernteertrag und finanziellen Profit ausgerichtet ist und biologischen Lebensmitteln, bei deren Produktion es um den Schutz der Umwelt, ein natürliches Wachstum und hohe Nährstoffwerte geht. Details zum Buch finden sich hier.

Schoko-Träumchen à la Soyana. Die leckerste Versuchung seit es Schokolade gibt.

Schoko-Träumchen à la Soyana. Die leckerste Versuchung seit es Schokolade gibt.

Betriebsbesichtigung und Schlaraffenland-Buffet

Nach seinem sehr ausführlichen und spannenden Vortrag führte uns Herr Dänzer persönlich durch die Produktions- und Lagerhallen und erklärte die Anlagen und Produktionsabläufe. Danach konnten die Besucher die leckeren Soyana-Produkte mit Spezialrabatt einkaufen. Und als Ausklang – für mich persönlich war es aber auch der Höhepunkt des Abends, wurden wir mit einem aussergewöhnlichen und wundervollen bio-veganen Buffet à discretion verwöhnt, das definitiv keine Wünsche offen liess. In den exquisiten Häppchen und Gerichten wurden die Soyana-Lebensmittel mit einfachen Zutaten wie Gemüse und Kartoffeln zu wahren Köstlichkeiten verarbeitet. Die besten Brownies ever, kombiniert mit dem Mandeleis, haben mich förmlich in den Schoko-Marzipan-Himmel katapultiert. Allerdings sagen die Bilder wohl mehr über das Buffet aus, als es meine Worte können. Für die Grossansicht einfach auf die Fotos klicken.

Diese Besucher-Abende werden von Soyana kostenlos angeboten und sind intellektuell wie auch kulinarisch ein tolles Erlebnis. Ich kann jeder und jedem von euch nur empfehlen, einmal daran teilzunehmen. Die Firma bietet daneben auch vegane Kochkurse an. Die nächsten Termine findet ihr hier.

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