Eine 100 Prozent rohköstliche Ernährung zu empfehlen, liegt mir fern. Ich habe es selber ausprobiert und dabei für mich festgestellt, dass sie in unseren Breitengraden – vor allem im Winter – nur schwer machbar ist, weil die Auswahl an Früchten, Grünzeug und Gemüsen aus der Region oder zumindest aus den Nachbarländern klein ist. Natürlich kann man das Ganze durchziehen und über Anbieter wie Orkos im Winter Südfrüchte und Gemüse von weit her beziehen. Mein Ding ist das aber nicht, denn mir ist auch der ökologische Fussabdruck meiner Nahrung wichtig. Somit kaufe ich möglichst regional ein. Natürlich kaufe ich regelmässig Bananen und Avocados und ab und zu eine Papaya oder eine Mango, aber das fällt nicht so sehr ins Gewicht, wie wenn man fast alles was man isst, von weit her bezieht. Um im Winter besser satt zu werden und nicht ständig zu frieren, kann man auch selber Pseudogetreide wie Quinoa und Buchweizen oder Hülsenfrüchte keimen lassen. Gerade wenn man wie ich viel unterwegs ist, ist das aber sehr bzw. zu aufwändig.
Daher empfehle ich kein total rohköstliches Leben, aber einen hohen Rohkostanteil in seine Ernährung zu integrieren ist eine tolle Sache. Selber halte ich mich ganzjährig an mindestens 50 Prozent pro Tag. Im Sommer steigt der Anteil oft auf 80 Prozent und es gibt zwischendurch auch volle Rohkosttage. Zudem halte ich mich normalerweise – die Ausnahme bestätigt die Regel – an Rawtill4. Ich esse also tagsüber rohköstlich und nur abends etwas Gekochtes.
Juditha Wignall: Raw & Simple
Wer mehr Rohkost in seine Ernährung einbauen möchte, aber noch wenig Erfahrung damit hat, geht oft davon aus, dass Rohkost nur Säfte, Smoothies und Salate sind. Aus naturbelassenen Lebensmitteln lassen sich aber schon mit wenig Aufwand viele sehr unterschiedliche Köstlichkeiten zaubern. Inzwischen gibt es eine riesige Auswahl an Rohkost-Rezeptbüchern, allerdings beinhalten viele einen grossen Anteil an eher aufwändigen Gourmetrohkostrezepten für die nicht selten teure Gerätschaften wie ein Entsafter oder ein Dörrautomat benötigt werden. Judita Wignall hat mit ihrem Buch «Raw & Simple» in eine andere Kerbe geschlagen. Nach ihrem ersten Buch «Going Raw», das viele aufwändige Gourmetrohkostrezepte enthält, hat sie viele Rückmeldungen bekommen, dass die Leser sich einfachere Rezepte wünschen und möglichst wenig technischnes Equipement kaufen möchten. Sie hat also ihr zweites Buch geschrieben und schreibt in der Einführung humorvoll: «Ich habe es mir bei diesem Buch zur Aufgabe gemacht, ihnen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie schnell frische und leckere Speisen zubereiten können, ohne dafür ihren Job aufzugeben oder ihre Küche umbauen zu müssen.»
Judita Wignall lebte früher als Schauspielerin, Model und Musikerin in Los Angeles. Nachdem sie durch gesundheitliche Probleme auf die rohköstliche Ernährung gekommen ist, hat sie sich beim Living Light Culinary Arts Institute zur Rohkost-Chief ausbilden lassen. Heute ist sie Mutter einer kleinen Tochter, schreibt Bücher, bloggt, gibt Vorträge und Diät- sowie Rohkostkurse. Sie lebt vorwiegend rohköstlich, integriert aber auch ab und zu gekochtes wie Quinoa in ihre Gerichte. Dies erzählt sie in «Raw & Simple», alle Rezepte im Buch sind aber rohköstlich.
Theorieteil mit viel Wissenswertem
Mir selber gefallen «Going Raw» und «Raw & Simple» sehr gut, mein Favorit ist aber klar «Raw & Simple». Im Buch gibt es – wie auch in «Going Raw» einen breiten und detaillierten Theorieteil, der Anfängern den Einstieg in die Rohkost erleichtert. Es gibt spannende Kapitel wie «Wie sie ihren Heisshunger verstehen lernen» oder «Rohkost-Fallstrick Nummer eins: zu viel Zucker». Judita Wignall greift also durchaus auch die problematischen Seiten der Rohkost-Ernährung auf und vermittelt ein sehr ganzheitliches Bild für Leser, die sich mit dem Thema noch nicht so gut auskennen.
Um die Gerichte im Rezeptteil nachzumachen reicht ein gutes Messer und ein günstiger Mixer mittlerer Leistung (mindestens 600 Watt). Ich selber habe den Nutri Bullet, der ausreicht. Nützlich ist in der Rohkostküche auch eine Küchenmaschine, das muss aber kein modernes Hochleistungsgerät sein. Ich benutze dafür die mindestens schon zwanzigjährige meiner verstorbenen Mutter und das klappt bestens. Judita Wignall bietet in «Raw & Simple» Frühstücksideen, Smoothie-, Nussmilch- und sogar rohe Cocktailrezepte wie eine Veggie Mary und einen herrlichen Cocojito. Natürlich gibt es auch rohe Suppen, Dips, Hauptgerichte wie Blumenkohl-Couscous, Pilz-Tacos oder Gemüsechilli. Dazu raffinierte Desserts und Toppings wie Mandel-Ricotta oder Mango-Salsa.
Lasst euch inspirieren, baut mehr Rohkost in eure Ernährung ein und ihr werdet – mit grosser Wahrscheinlichkeit – schlanker, fitter und leistungsfähiger den Sommer eures Lebens geniessen!
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Raw & Simple
Going Raw – Wie Sie Ihre Ernährung erfolgreich auf Rohkost umstellen und damit Ihr Leben bereichern mit DVD
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Falls ihr bei eurer Ernährungsumstellung begleitet werden möchtet, stehe ich euch mit Beratung und Coaching gerne zur Verfügung.