Avocado – die vielleicht vielfältigste Frucht

Sie hat so gar nichts gemein mit gängigen Früchten und ist doch genauso beliebt wie Bananen oder Beeren. Aussen wie innen zeigt sich die Avocado optisch unspektakulär und ihr Fruchtfleisch – das mehr an Butter als an saftige Früchte erinnert – ist pur eher fade und langweilig. Doch gibt man nur einen Spritzer Zitronensaft darüber oder würzt mit einer Prise Salz, beginnt sie ihre Vielfältigkeit zu zeigen.

Meistgesehen: Avocado als klassische Guacamole auf einer Dipplatte und/oder zu Mais-Chips.

Meistgesehen: Avocado als klassische Guacamole auf einer Dipplatte und/oder zu Mais-Chips.

Ich bin immer wieder erstaunt, dass viele Leute die Avocado nur als klassische Guacamole kennen und nie etwas anderes aus ihr zaubern. Dabei passt sie in süsse Gerichte wie grüne Smoothies und Fruchtsalate oder Nicecream aus gefrorenen Bananen genauso gut wie in Salate aller Art. Sie lässt sich zu unzähligen Dips, Aufstrichen und Saucen verarbeiten, meistens nutzt man sie in roher Form. Doch sogar in warmen Gerichten, zum Beispiel als Pastasauce oder gegrillt schmeckt sie hervorragend.

Nicht nur köstlich, sondern auch eine Nährstoffbombe

Leider meiden Schlankheitsbewusste die Avocado oft und verpöhnen sie wegen ihres hohen Fettgehaltes als Dickmacher. Dieses Vorurteil ist aber falsch. Denn die Avocado-Fette sind wertvolle Fette. Die Frucht beinhaltet viel Ölsäure – eine einfach ungesättigte Fettsäure – die das schlechte Cholesterin senkt, die guten Cholesterine aber in Ruhe lässt. Sie enthält auch Omega-3-Fettsäuren die als entzündungshemmend gelten. Gerade die Fette, wie auch der hohe Ballaststoffanteil sorgen für eine schnelle und gute Sättigung, was sogar beim Abnehmen helfen kann. Wenn du zu einem grossen gemischten Salat eine Avocado isst, bist du satter, als wenn du drei Stücke Vollkornbrot dazu isst. Die Avocado trägt auch dazu bei, dass der Blutzuckerspiegel konstant bleibt, wodurch das Sättigungsgefühl länger anhält.

Butterbirnen-Schnitze als Blickfang eines bunten Salates...

Butterbirnen-Schnitze als Blickfang eines bunten Salates…

Und wer meint, die Avocado enthalte verglichen mit «normalen» Früchten wenige Vitamine, der irrt sich. Sie kann mit fast allen B-Vitaminen aufwarten, vor allem mit B5, B6 und Folsäure. Aber auch die Vitamine C, E und K sowie kleine Mengen Vitamin D sind vertreten. Zudem gilt die Avocado auch als reich an Antioxidantien.

Und zu guter Letzt kann die Butterfrucht oder Butterbirne auch mit Mineralstoffen wie Mangan, Magnesium, Kalium und Zink punkten.

Sortenvielfalt

Man geht weltweit von mindestens 200 verschiedenen Avocadosorten aus, manche Experten vermuten sogar über 400. Hier in der Schweiz – und wohl im ganzen deutschsprachigen Raum – findet man im Handel vor allem die Sorten Hass (die dunkle mit der dickeren Schale) und Fuente (die grüne mit der zarteren Schale). Ich persönlich empfinde die Sorte Hass als mild-nussig und cremiger als die Fuente. Die Fuente ist dafür fruchtiger und harmoniert sehr gut mit Zitrusfrüchten.

... oder als Wie-Tomate-Mozzarella-Beilage zu einem gekochten Gericht.

…oder als Wie-Tomate-Mozzarella-Beilage zu einem gekochten Gericht.

Speziell für Veganer interessant

In der veganen Ernährung nimmt die Avocado einen wichtigen Platz ein, weil sie als Ersatz für einige tierische Produkte verwendet werden kann. Sie ersetzt in Sandwiches die Butter und in veganen Burgern und Hot-Dogs die Mayonnaise. Mit ganz wenig Kala Namak (schwefliges indisches Steinsalz) und etwas Zitronensaft kann sie zu eben dieser Mayo oder zu Remoulade verarbeitet werden. Mit etwas mehr Kala Namak kann die Avocado auch zu einer hervorragenden Wie-Ei-Mousse oder einem Wie-Eier-Salat mutieren. Ich mag die Butterbirne auch sehr gerne zusammen mit Tomaten, quasi als Mozzarella-Ersatz im klassischen Tomate-Mozzarella-Salat.

Eine halbe Avocado in einem grünen Smoothie macht diesen zu einer Hauptmahlzeit und sorgt für lange Sättigung. Und zusammen mit Bananen und rohem Kakaopulver ergibt sie ein himmlisches Schokomousse. Gerade für Rohveganer ist die Avocado neben Oliven, Samen und Nüssen eine vielfältig verwendbare Fettquelle und wird sehr gerne für Desserts wie Pudding und rohe Torten verwendet.

Die Avocado ist wirklich eine Alleskönnerin und ich werde euch Lesern demnächst noch einen Beitrag mit meinen drei liebsten Avocado-Dip-Rezepten nachreichen.

Wer mehr über Avocados erfahren möchte, findet viele weiterführende Informationen in diversen Büchern. Zum Beispiel:
Avocado: Die verführerisch-cremige, gesunde Exotin 50 raffinierte Variationen für jede Gelegenheit

Superfood Power: Avocado: Gesünder leben und leckerer essen mit der Wunderfrucht Avocado.

 

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